Frankenwein

Seit über 1200 Jahren ist der Bocksbeutel, die Flasche, in die der Frankenwein abgefüllt wird, das Markenzeichen des Frankenweines. Sie ist bauchig und hat ein Volumen von 0,75 l oder 0,25 l. Seit 1989 ist der Bocksbeutel das Markenzeichen des Frankenweines. Außerdem dürfen die Weine Tauberfrankens, welches zum Anbaugebiet Baden gehört, in Bockbeutel abgefüllt werden.

Es gibt verschiedene Geschichten über die Herkunft der Form, wie etwa vom niederdeutschen Wort Booksbüddel, was Bücherbeutel bedeutet. Dies war ein Schonbezug zur Gebetbücher. Eine weitere Theorie leitet die Form von mittelalterlichen Trinkschläuchen aus Tierhäuten her. In den Bockbeutel dürfen nur Qualitätsweine abgefüllt werden. Es gibt sogar eine Bockbeutelstraße, die ausgehend von Würzburg die fränkischen Weinorte verbindet.

Das fränkische Weinland wird im Norden von der Rhön, dem Steigerwald im Osten, dem Taubertal im Süden und dem Spessart in Westen begrenzt. Es werden über 6.000 ha bewirtschaftet. Vornehmlich gedeihen auf Muschelkalk- und Keuperböden die Silvanerreben, ein Aushängeschild der Winzer. Daneben Müller-Thurgau und als regionale Spezialität Bacchus. Der Weißweinanteil beträgt in Franken über 80 %. Zentrum des Anbaugebietes ist Würzburg, hier liegt auch die berühmte Lage Würzburger Stein, die schon Goethes Lieblingsweine hervorbrachte. Die Traditionsweingüter laden zu Besichtigungen ihrer weitläufigen Keller ein. Aber auch die kleineren Weinorte müssen sich nicht verstecken.