

Zisterzienserabtei Pontigny
Die Abtei ist die zweitälteste Tochtergründung der Zisterzienser und wurde im Jahr 1114, nachdem Bernhard von Clairvaux die Geschicke des Ordens in die Hand genommen hatte, in Leben gerufen. In den ersten vier Jahrzehnten ihres Bestehens gründete sie wiederum 34 Neuniederlassungen.
Hier suchte in den Jahren 1164-66 der aus England verbannte Erzbischof von Canterbury Thomas Becker Schutz vor dem englischen König Heinrich II. Es war ebenfalls ein englischer Erzbischof, der auf der Rückkehr einer Romreise nach Canterbury in Pontigny weilte und währenddessen er dort verstarb. Edmund Rich wurde in der Abtei beigesetzt und da sich an seinem Grab mehrere Wunder ereigneten wurde er heilig gesprochen.



Die Abteikirche
Die Kirche, wie wir sie heute sehen, ist in etwa das Werk, zu dem im Jahr 1145 der Grundstein gelegt wurde, nachdem der Vorgängerbau für 100 Patres und 400 Konversen (Laienbrüder) zu klein geworden war. Wie es im Mittelalter Usus war, begann man mit dem Chor, der allerdings 1186 umgebaut und nach Osten beträchtlich erweitert wurde. Das basilikale Langhaus war in den 1180er Jahren fertig gestellt. An der Westseite wurde ein Narthex vorgeblendet.
Beim Betreten des Innenraumes eröffnet sich dem Besucher einer der erhabensten Momente einer Burgrundreise. Hell erscheint der Bau, der mit 108 m Länge und einer Breite des Querhauses von 52 m kathedralhafte Ausmaße hat. Notre-Dame in Paris ist nur unwesentlich kleiner. Unter dem Aufkeimen der Gotik wölbte man das Langhaus mit Kreuzrippen. Ebenso typisch für die Gotik, die sieben Kranzkapellen um den Chor. Ungewöhnlich die Querhausarme, die an ihren drei Außenseiten jeweils drei Kapellen besitzen. In Sachen Ausstattung hat man sich weitgehend an die Ordensvorschriften gehalten und auf farbige Verglasung oder Bauschmuck verzichtet. Der hölzerne Lettner und das Chorgestühl sind Zutaten aus dem 17. Jh.
