Meran

Hohe Gebirgswälle schützen den Meraner Talkessel gegen kalte Lüfte des Nordens ab, während mediterrane Wärme ungehindert durch das Etschtal vordringen kann. Auf 325 bildet sich in der von Bergriesen umgebenen Stadt so fast ein mediterranes Klima aus. Die Kurstadt ist die zweitgrößte Stadt Südtirols und die größte im Burggrafenamt, wie die Umgebung genannt wird. Der Name leitet sich vom Amtsbereich der Burggrafen von Tirol her. Die glanzvollen Zeiten als Residenzstadt und mondäner Kurstadt sind allerdings vorbei. Doch noch immer erinner die vielen Villen und Kurparkanlagen in der lebendigen Metropole an diese Zeiten.

Einst kreuzten sich hier zwei Römerstraßen, die Via Claudia Augusta, die weiter über das Etschtal und den Reschenpass führte, mit der Straße, die über Passeiertal und Jaufennpass zum Brenner führte. Hier bildete sich ein römisches Militärlager. Später entstand hier die Residenz der Grafen von Tirol, Meran erhielt 1317 das Stadtrecht. Mit Aussterben des Grafengeschlechtes ging das Burggrafenamt an die Habsburger über und die Bedeutung Merans schwand. Erst als sich Anfang des 19. Jh. der Kurbetrieb einstellte und die Eisenbahn das Tal erschloss, wurde die Stadt Ziel des Hoch- und Geldadels. Erster Weltkrieg und der Zusammenbruch des habsburgischen Reiches ließen auch den Aufstieg rasch wieder abflauen.

Die Innenstadt ist recht überschaubar und leicht zu Fuß zu durchstreifen. Am verkehrsreichen Theaterplatz befindet sich das Stadttheater vom Ende des 19. Jh. Am Kornplatz findet sich das Klarissenkloster. Heute ist hier die Volksbank untergebracht. Im Kreuzgang sind schöne spätgotische Fresken. In der auf der anderen Seite befindlichen Laubengasse lassen die alten Häuser mit schattigen Laubengängen auf den einstigen Reichtum der Stadt schließen. Gelich links dann die Landesfürstliche Burg, die man durch einen Durchgang am Rathaus erreicht. Einst Stadtsitz der Herren von Tirol, heute Museum.

Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus am östlichen Ende der Laubengasse fällt mit ihren zwei Turmuhren auf, von denen die untere die Stunden mit dem großen Zeiger anzeigt. Im Inneren ist eine reiche Ausstattung, die von der Gotik bis zum Barock reicht. Die Barbarakapelle ist ein achteckiger Bau mit Sterngewölbe und gotischem Flügelaltar.

An der Winterpromenade ist die Wandelhalle, die den Charme der K.u.k Tage bewahrt hat. Zurück entlang der Passeier gelangt man an die Postbrücke. Ihr gegenüber die Spitalkirche zum heiligen Geist. Im Inneren des gotischen Baus sind vier Reliefs von Jörg Lederer und eine frühgotische Kreuzigungsgruppe. Weiter führt die Kurpromenade zum Kurhaus und über die Theaterbrücke zum neuesten architektonischen Glanzstück der Stadt, den Thermen. Der 122 Mio. Euro teure Bau bietet den Besuchern 25 Pools.